Nederlandse Kooikerhondje
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Bellis Foxina vom Hervester Hof (Rufname Jule) |
Rassebeschreibung:
Ursprungsland: Niederlande
FCI-Gruppe 8 Sektion 2: Stöberhunde ohne Arbeitsprüfung
Widerristhöhe: Rüde 40 cm, Hündin 38 cm, Toleranz +/- 2 bis 3 cm
Verwendung: Jagd- und Begleithund, genutzt zum Anlocken von Enten
Beschreibung: harmonisch gebauter, orange-roter kleiner Jagdhund mit nahezu quadratischem Körperbau, in der Bewegung wird der Kopf hoch und die gut befederte Rute gerade oder über der Rückenlinie getragen
Farbe: klar abgegrenze orange-rote Flecken auf weißem Grund, die orange rote Farbe sollte dominieren, kleine Flecken an den Beinen, Tüpfelung oder etwas schwarze Haar welches sich mit den orange-roten Flecken vermischt werden akzeptiert, deutlich sichtbare Blesse bis zur Nase, an den Wangen und um die Augen sollte Farbe sein, schwarze Ohrringe (lange fransige, schwarze Haarspitzen)
Haar: mittellang, leicht gewellt oder glatt, dicht anliegend mit gut entwickelter Unterwolle, Vorderläufe mit mäßigen Fransen bis zum Fußgelenk, Hinterläufe mit lang befederten Hosen bis zum Sprunggelenk, gute Befederung an der Unterseite der Rute, längeres Haar an Kehle und Vorbrust
Verhalten: lebhaft, aktiv, selbstbewusst mit viel Ausdauer und Durchhaltevermögen, gutartig, aufmerksam, nicht lärmend, zuverlässig, gelassen, freundlich
Geschichte:
Das Kooikerhondje ist eine sehr alte Hunderasse, die vermutlich auf spanische Vogelhunde zurückggeht, die ab 1555 mit spanischen Edelleuten in die Niederlande kam. Die Hunde waren sehr beliebt. Auch Wilhelm I von Oranien hatte einen Kooiker, der stets neben seinem Bett schlief, ihn 1572 im Heerlager vor Meuchelmördern warnte und so sein Leben rettete. Daher heißt der Hund auch heute noch in den Niederlanden "Prinzenhondje". Der Name Kooikerhondje leitet sich vom niederländischen Wort Kooi ab, was eine Vogelfanganlage bezeichnet. Es handelt sich um eine Art Labyrinth, in welches Wasservögel, besonders Enten mit Hilfe des Kooikerhondje gelockt werden. Dabei jagt das Kooikerhondje die Enten nicht aktiv sondern lockt die neugierigen Tiere durch das Wedeln seines buschigen Schwanzes in die Fanganlage. Mit dem Rückgang der Fanganlagen wurde das Kooikerhondje arbeitslos und die Rasse stand kurz vor dem Untergang. 1942 begann die Baronin van Hardenbroeck van Ammerstol mit einem Wiederaufbau der Rasse. Dazu gab sie einem Hausierer ein Photo von dem Hund, den sie suchte und bat ihn danach Ausschau zu halten. In der Provinz Friesland fand er eine Hündin mit dem Namen "Tommy", die zur Stammhündin der neuen Zucht des Kooikerhondje wurde. 1971 wurde die Rasse offiziell anerkannt. Noch heute arbeitet das Kooikerhondje an den Koois, meist aber für die ornithologische Forschung.